Digitales Erbe: So regeln Sie Ihren digitalen Nachlass

Einfache Tipps für Senioren

Das digitale Erbe umfasst alle Daten, Konten und Online-Aktivitäten, die Sie im Internet oder auf Ihren Geräten hinterlassen: von E-Mail-Postfächern über Social-Media-Profile bis hin zu Online-Banking, Streaming-Abos und Fotos in der Cloud. Im Todesfall oder bei schwerer Krankheit stehen Angehörige oft vor der schwierigen Aufgabe, diese digitalen Spuren zu verwalten oder zu löschen. Mit einigen einfachen Schritten können Sie dafür sorgen, dass Ihr digitales Erbe in guten Händen ist und Ihre Wünsche respektiert werden.

Warum ist die Regelung des digitalen Erbes wichtig?

• Ohne klare Regelung kann die Verwaltung Ihres digitalen Nachlasses für Angehörige sehr aufwendig und emotional belastend sein.
• Viele Online-Konten werden nicht automatisch gelöscht, sondern bleiben bestehen – das kann zu Problemen führen, etwa bei kostenpflichtigen Abos oder sensiblen Daten.
• Rechtlich sind digitale Daten in Deutschland vererbbar, aber der Zugang ist oft nur mit entsprechenden Vollmachten und Zugangsdaten möglich.

So geben Sie vertrauensvollen Angehörigen Zugang zu Ihren Online-Accounts

1. Überblick verschaffen und aufräumen

• Listen Sie alle wichtigen Online-Konten auf: E-Mail, soziale Netzwerke, Online-Banking, Streaming-Dienste, Einkaufsportale, Cloud-Speicher, Messenger, Smart-Home-Zugänge usw.
• Löschen Sie alte oder nicht mehr genutzte Konten, um die Übersicht zu behalten.

2. Zugangsdaten sicher dokumentieren

• Erstellen Sie eine Liste mit Benutzernamen und Passwörtern für alle relevanten Accounts.
• Notieren Sie auch, welche E-Mail-Adresse für Passwort-Resets genutzt wird – oft ist der Zugang zum E-Mail-Konto entscheidend[8].
• Speichern Sie die Liste NICHT unverschlüsselt auf Ihrem Computer oder in der Cloud. Besser: handschriftlich auf Papier und/oder auf einem verschlüsselten USB-Stick und evtl. in einem Bankschließfach aufbewahren.

3. Vertrauensperson benennen

• Wählen Sie eine Person Ihres Vertrauens aus, die sich im Ernstfall um Ihren digitalen Nachlass kümmern darf und soll.
• Teilen Sie dieser Person mit, wo die Zugangsdaten sicher verwahrt sind und wie sie darauf zugreifen kann (z.B. Ort des Schlüssels, Masterpasswort).

4. Vollmacht erstellen

• Setzen Sie eine schriftliche Vollmacht auf, die Ihrer Vertrauensperson ausdrücklich erlaubt, Ihre Online-Konten zu verwalten. Die Vollmacht sollte „über den Tod hinaus“ gelten.
• Für rechtliche Sicherheit kann die Vollmacht notariell beglaubigt werden.

5. Wünsche festlegen

• Bestimmen Sie, was mit jedem Account geschehen soll: Soll das Profil gelöscht, in einen Gedenkzustand versetzt oder weitergeführt werden?
• Viele soziale Netzwerke bieten Einstellungen zur Nachlassverwaltung an (z.B. Facebook: Gedenkstatus oder Löschung).

Checkliste für Ihr digitales Erbe

• Übersicht aller Online-Konten und Zugangsdaten anlegen
• Vertrauensperson auswählen und informieren
• Vollmacht schriftlich festhalten
• Wünsche zur Verwaltung/Löschung der Konten dokumentieren
• Dokumente und Passwörter sicher verwahren und den Aufbewahrungsort mitteilen

Fazit

Je früher Sie Ihren digitalen Nachlass regeln, desto einfacher machen Sie es Ihren Angehörigen und stellen sicher, dass Ihre Daten nach Ihren Wünschen behandelt werden. Mit einer aktuellen Liste, einer klaren Vollmacht und einer Vertrauensperson sind Sie bestens vorbereitet.

Hier ist ein Beispiel einer Tabelle

Tipp:
Sie können die Kategorien z. B. so benennen: E-Mail, Soziale Netzwerke, Online-Banking, Cloud-Dienste, Streaming, Shopping, Messenger, Foto-/Videodienste, Sonstiges.

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